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Mit dem Inkrafttreten der 15. Änderungsverordnung darf digitaler Theorieunterricht nicht länger absolviert werden, sobald der Präsenzunterricht keinerlei Einschränkungen mehr unterworfen ist.
Die Entscheidung, dass digitaler Theorieunterricht nicht länger absolviert werden darf, wenn Präsenzunterricht ohne Einschränkungen vollzogen werden kann, stärkt die Bedeutung des Präsenzunterrichts an deutschen Fahrschulen und damit die professionelle Fahrausbildung.
Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. (BVF), die Deutsche Fahrlehrer-Akademie e.V. (DFA) und MOVING International Road Safety Association e.V. (MOVING) hatten sich schon vor dem Beschluss des Bundesrates mit guten Argumenten klar gegen eine Ausweitung des Distanzunterrichts in Fahrschulen positioniert.
Auch die Entschließung des Bundesrates, dass sich eine Expertenkommission mit der Erarbeitung von neuen Konzepten zur Digitalisierung der Fahrausbildung beschäftigen soll, bedeutet per se nichts Schlechtes und vor allem nicht wirklich etwas Neues für die Branche.
Fahrschulen arbeiten längst überwiegend digital, ob in der Verwaltung, bei der Schülerlernsoftware und natürlich auch dem Theorieunterricht. Hier bedient man sich seit Jahren digitaler Lernformate, wie z. B. Voting oder Selbstlerneinheiten und unterrichtet insgesamt deutlich digitaler als z. B. in allgemeinbildenden Schulen.
Zudem dürfen bei dieser um sich greifenden „Digitalisierungswut“ die Fahrlehrer*innen nicht vergessen werden. Bevor flächendeckende Online-Unterrichtsformate eingeführt werden können, gilt es, die Fahrlehrerschaft auf breiter Front mitzunehmen und zu schulen. Es wäre doch schade, wenn sehr gute Pädagog:innen aufgrund noch nicht vorhandener „Streamingkompetenz“ keine Möglichkeit mehr haben, ihren hervorragenden, praxisbezogenen Unterricht an Schüler:innen zu bringen.
Die großen Treiber hinter dem Distanzunterricht haben ihre vermeintliche Chance erkannt, Fahrschulausbildung für sich (!) kostenneutral zu skalieren.
Dass diese Effekte spätestens bei der praktischen Ausbildung enden, und die Fahrschüler*innen am Ende sogar mehr für ihren Führerscheinerwerb bezahlen und länger dafür benötigen, wird nicht kommuniziert. Stattdessen wird die theoretische Ausbildung immer nur an der Bestehensquote der Theorieprüfung gemessen – das ist unserer Meinung nach viel zu kurz gesprungen.
Getreu dem Motto "eine gute Theorie ist die beste Vorbereitung auf die Praxis" wurde ein wissenschaftlich fundierter Ansatz zur sinnvollen Digitalisierung der Ausbildung bereits am Fahrlehrerkongress 2021 in Berlin vorgestellt und diskutiert. OFSA II implementiert Lernformen wie Präsenzunterricht, Blended-Learning oder E-Learning nicht nach Gusto, sondern nach Inhalt. So eignen sich gewisse Themen, vor allem die, wo es um Handlungswissen, Einstellungen oder Wahrnehmung geht, schlichtweg nicht für den Distanzunterricht. Hier braucht es Sie „mitten im Ring“ – Fahrlehrer*innen, die mit Expertise und Leidenschaft die Praxis in die Theorie bringen. Diese Art von Unterricht ist für alle Beteiligten spannender und bringt was! Praxisbezogenes Handlungswissen, welches im Fahrschulauto umgesetzt wird.
Zum vierten Mal hat MOVING - International Road Safety Association e. V. - die Fahrschulbranche unter die Lupe genommen. Damit Sie als Unternehmer schon jetzt die Weichen stellen können. Für Ihren zukünftigen Erfolg.
Anfang September ändert sich unsere Firmierung. Aus der Springer Fachmedien GmbH wird die TECVIA GmbH.
Lesen Sie hier, was sich zum Stichtag, dem 1. Oktober 2023 im amtlichen Fragenkatalog ändert.